Kategorien

 Manifestierende Kategorien

von
Rainer E. Zimmermann
  3. Drehung/Hebung

  • Alle Zitate stammen aus Experimentum Mundi (Seitenzahlen in runden Klammern)

 

Darum eben sind alle Gestaltkategorien als manifestierende ebenso Auszugsgestalten aus sich, Maße eines Novum, die sich kreativ selber - bei aller Invariante der Richtung - dialektisch verwandeln. Genau das qualitative Quantum, als das sich jede Gestaltkategorie mit wachsender Umfassungskraft darstellt, hat seine echt quantitative Gestalt als nicht statisch-fertig, sondern als gärend noch in sich, als noch unabgeschlossen vor sich. Sonst gäbe es darin nicht das schlechthin Kreative, das Dialektik heißt, und Dialektik ganz immanent transzendierend als Bewegungsform der kategorial anhängigen Sache selber. (155) Archetypische Leitmotive nach vorn befinden sich hierbei (...) im Zustand der offenen Unentwickeltheit, das ist im Zustand des produktiven Fragments (...).

Das utopische Gewissen in diesem Fragmentcharakter ist also dasjenige der unverstellten Offenheit, zusammen mit dem Paradox einer prozeßhaft offenen Zusammengefaßtheit. (160) Man kann daher sagen, daß alle bedeutenden Kategorien einen hohen Prozentsatz von unabgegolten Archetypischem in sich haben, am meisten die Kategorien der Ästhetik. Die andere Quelle des Überschusses kommt aus dem Charakter der Kategorien als im Begriff festgehaltener Daseins-Formen. Erst durch solchen Realbezug können Kategorien Modellbildungen objektiver Art ausdrücken, indem sie im Prozeß der Daseinsformen stehen, ihnen vorausgreifen und sie fördern. Sie bilden also in ihrer Figurforschung des Objekthaften nicht nur ab, sondern bilden fortschreitend objektiv sich selber weiter. (161) (V)or allem die Gestaltkategorien sind objektiv-reale Was-Modelle fürs Gesicht des im Dunkel von Unmittelbarkeit noch versteckten Daß (...) (165)